Feuilletonistische Exkursionen ins innerste Bayern und radiophone Fernblicke über den Tellerrand: von der Geschichte der kleinen Leute bis zur großen Politik, vom Brauchtum bis zur Avantgarde. Wir nehmen Klischees aufs Korn und Witze ernst, pflegen die Kunst des Derbleckens und setzen auf Selbstironie statt auf Selbstbeweihräucherung. Es ist uns ein Vergnügen, Sie nicht unter Ihrem Niveau zu unterhalten!
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Jens Krauers Street Photography: Standbilder des Menschseins
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Die sogenannte Street Photography ist ein sehr spezielles Genre der Fotografie: Für manche ist sie ein vergnügliches Hobby, bei dem es darauf ankommt, einen besonderen Schnappschuss einzufangen. Einige ihrer Vertreter entwickeln jedoch ein künstlerisches Werk mit eigener Handschrift. Zu ihnen gehört Jens Krauer. Er hat letztes Jahr ein Bildband veröffentlicht und zeigt nun seine Bilder in der Ausstellung „Urban City Stories: Street Reflections“ in der vhs photogalerie in Stuttgart.
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Fotografieren ohne Ablenkungen
Der Fotograf aus Zürich findet seine Motive ausschließlich auf den Straßen. Für ihn muten sie wie ein unterschätztes Theater an: „Die Welt und die Straße sind eine Bühne. Und wir, wir schauen oft ganz bewusst nicht hin.“ Seine künstlerische Karriere begann als Sprayer, danach arbeitete er zunächst als kommerzieller Fotograf. Vor zehn Jahren entschied Krauer dann, sich der Street Photography zu widmen. Seine Kunstprojekte finanziert er dabei mit Auftragsarbeiten. Sobald er es sich leisten kann, erzählt Krauer, gehe er beispielsweise zwei Monate nach New York. Vom Aufstehen bis zum Schlafengehen bestehe der Tag dann nur aus Fotografieren, ohne Ablenkung. Mindestens sechs Monate im Jahr verbringe er so mit Fotografieren.Porträtfotografie im Strom der Metropolen
Neben New York haben seine Streifzüge ihn bereits durch die Straßen von Istanbul, Hongkong, Nizza, Kiew und Amsterdam geführt. Dabei hat er einen sehr klaren Stil entwickelt: Im Strom der Metropolen konzentriert sich Krauer ganz auf Schwarz-Weiß-Porträts. Auf seinen Bildern begegnen einem Bettler und Pelzträger, Wachleute und Passanten. Menschen, die weinen, lachen, schlafen. Einige sind kostümiert und auffällig, andere wirken ganz unscheinbar. Der Anonymität des Urbanen begegnet Krauer dabei aus wenigen Metern Distanz. Den Abgebildeten kommt die Kamera geradezu unverschämt nahe. Wie also können diese Bilder entstehen, ohne übergriffig zu werden? „Ich versuche, mich in das Umfeld zu integrieren. Die Menschen sehen mich auch, die wissen, dass ich da bin. Und der Augenkontakt entsteht dann, indem sie mich mustern und ich nicht sie“, erklärt Krauer.Alle Reaktionen hat er schon erlebt
Krauer zielt auf die unverstellte Präsenz seines Gegenüber. Deshalb spricht er nie mit jemandem, bevor er ein Foto schießt. Sobald die Aufnahme dann gemacht ist, kommt es zum Gespräch. „Man unterhält sich, man erklärt sich, man ist sich vielleicht nicht einig, aber man ist so auf Augenhöhe und hat sich ausgetauscht“, sagt Krauer. Alle Reaktionen habe er schon erlebt: Einige wollen das Bild zugeschickt bekommen, andere schreien ihn an. Wenn die Fotografierten den Bildern nicht zustimmen, löscht er sie. „Es hat gar nicht so viel damit zu tun, dass man auf jemandem losgeht dessen Bild stiehlt und dann wieder geht“, betont Krauer. Das Fotografieren werde vielmehr zu einem psychologischen Spiel um Koexistenz im geteilten Raum. Rückschläge seien dabei die Regel, berichtet Krauer freimütig. Nach seinen Schätzungen hat er im Lauf der Jahre hunderttausende Bilder belichtet – das meiste davon musste er jedoch aussortieren. „Ich mache ganz viele schlechte Bilder. Die zeige ich einfach nicht!“ Im Schnitt seien nur zwanzig von tausend Bildern gut genug.Zwischen Dokumentation und Theatralik
Was in Bildbänden und Ausstellungen übrig bleibt, ist ein hoch konzentriertes Destillat. Es sind Dokumente des Alltäglichen, die ohne erklärenden Text auftreten und dennoch einen historischen Mehrwert bieten: „Wenn wir in 50 Jahren zurückschauen, ist es interessant zu sehen: Wer sind wir heute? Wie haben wir früher existiert?“ Das Schwarz-Weiß und der hohe Kontrast haben dabei gleichzeitig einen theatralischen Effekt, in der sich vielleicht auch eine düstere Qualität erkennen lässt. Krauers Bilder wirken damit wie symbolische Standbilder aus dem Schauspiel des Menschseins.114 afleveringen
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Fotografieren ohne Ablenkungen
Der Fotograf aus Zürich findet seine Motive ausschließlich auf den Straßen. Für ihn muten sie wie ein unterschätztes Theater an: „Die Welt und die Straße sind eine Bühne. Und wir, wir schauen oft ganz bewusst nicht hin.“ Seine künstlerische Karriere begann als Sprayer, danach arbeitete er zunächst als kommerzieller Fotograf. Vor zehn Jahren entschied Krauer dann, sich der Street Photography zu widmen. Seine Kunstprojekte finanziert er dabei mit Auftragsarbeiten. Sobald er es sich leisten kann, erzählt Krauer, gehe er beispielsweise zwei Monate nach New York. Vom Aufstehen bis zum Schlafengehen bestehe der Tag dann nur aus Fotografieren, ohne Ablenkung. Mindestens sechs Monate im Jahr verbringe er so mit Fotografieren.Porträtfotografie im Strom der Metropolen
Neben New York haben seine Streifzüge ihn bereits durch die Straßen von Istanbul, Hongkong, Nizza, Kiew und Amsterdam geführt. Dabei hat er einen sehr klaren Stil entwickelt: Im Strom der Metropolen konzentriert sich Krauer ganz auf Schwarz-Weiß-Porträts. Auf seinen Bildern begegnen einem Bettler und Pelzträger, Wachleute und Passanten. Menschen, die weinen, lachen, schlafen. Einige sind kostümiert und auffällig, andere wirken ganz unscheinbar. Der Anonymität des Urbanen begegnet Krauer dabei aus wenigen Metern Distanz. Den Abgebildeten kommt die Kamera geradezu unverschämt nahe. Wie also können diese Bilder entstehen, ohne übergriffig zu werden? „Ich versuche, mich in das Umfeld zu integrieren. Die Menschen sehen mich auch, die wissen, dass ich da bin. Und der Augenkontakt entsteht dann, indem sie mich mustern und ich nicht sie“, erklärt Krauer.Alle Reaktionen hat er schon erlebt
Krauer zielt auf die unverstellte Präsenz seines Gegenüber. Deshalb spricht er nie mit jemandem, bevor er ein Foto schießt. Sobald die Aufnahme dann gemacht ist, kommt es zum Gespräch. „Man unterhält sich, man erklärt sich, man ist sich vielleicht nicht einig, aber man ist so auf Augenhöhe und hat sich ausgetauscht“, sagt Krauer. Alle Reaktionen habe er schon erlebt: Einige wollen das Bild zugeschickt bekommen, andere schreien ihn an. Wenn die Fotografierten den Bildern nicht zustimmen, löscht er sie. „Es hat gar nicht so viel damit zu tun, dass man auf jemandem losgeht dessen Bild stiehlt und dann wieder geht“, betont Krauer. Das Fotografieren werde vielmehr zu einem psychologischen Spiel um Koexistenz im geteilten Raum. Rückschläge seien dabei die Regel, berichtet Krauer freimütig. Nach seinen Schätzungen hat er im Lauf der Jahre hunderttausende Bilder belichtet – das meiste davon musste er jedoch aussortieren. „Ich mache ganz viele schlechte Bilder. Die zeige ich einfach nicht!“ Im Schnitt seien nur zwanzig von tausend Bildern gut genug.Zwischen Dokumentation und Theatralik
Was in Bildbänden und Ausstellungen übrig bleibt, ist ein hoch konzentriertes Destillat. Es sind Dokumente des Alltäglichen, die ohne erklärenden Text auftreten und dennoch einen historischen Mehrwert bieten: „Wenn wir in 50 Jahren zurückschauen, ist es interessant zu sehen: Wer sind wir heute? Wie haben wir früher existiert?“ Das Schwarz-Weiß und der hohe Kontrast haben dabei gleichzeitig einen theatralischen Effekt, in der sich vielleicht auch eine düstere Qualität erkennen lässt. Krauers Bilder wirken damit wie symbolische Standbilder aus dem Schauspiel des Menschseins.114 afleveringen
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