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In Bewegung: Urban Artist Alexis „Bust“ Stephens in der Städtischen Galerie in Bietigheim-Bissingen

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Figuren in Bewegung

Sie tanzen über den Dächern von Paris. Alexis Stephens alias Bust hat zwei Personen an eine Glasscheibe auf dem Tour Montparnasse gemalt. Wilde, teils verwischte, teils filigrane Pinselstriche und Farbspritzer verbinden sich und es entsteht der Eindruck, die Figuren sind in Bewegung. Klare Konturen, wie man sie in der Graffiti-Kunst häufig sieht, findet man bei dem französischen Urban Art Künstler kaum. „Dadurch gerät das Ganze in Bewegung“, erklärt Galerieleiterin Isabell Schenk-Weininger. „Der Körper ist zusammengesetzt aus Pinselstrichen und wird nicht eingeengt durch eine Kontur.“

Alexis Stephens begann als Hip-Hop-Tänzer

Angefangen hat Alexis Stephens seine Karriere als Hip-Hop-Tänzer. Er tanzte international bei Wettbewerben – eine erstaunliche Doppelbegabung. Jetzt ist er Anfang 40 und konzentriert sich mehr auf die Malerei. Der Tanz und Bewegung spielen aber in seiner Kunst weiter eine zentrale Rolle. Körper versteht er als eine Art Summe von Wellen.

Bewegung grafisch umsetzen

Dazu passt auch die Videoinstallation in einem der Räume der Ausstellung in der Städtischen Galerie, die Stephens für das Olympische Museum in Lausanne angefertigt hat. Darin verbindet er Gemälde mit Videos von Breakdancern. „Meine Malerei begann damit, dass ich mir als Tänzer die Frage stellte, wie ich die Bewegung von 3D auf 2D übertragen könnte“, sagt Stephens. „Aber es geht nicht nur um darum, die körperliche Bewegung darzustellen, sondern es geht auch um die innere Bewegung, um Emotionen.“

Gestische Malweise voller Energie

In seiner gestischen Malweise will er Energie sichtbar machen. Das Werk „Better in the Wood“ – Besser im Wald – ist 2020, mitten in Pandemie-Zeiten, entstanden. Im Vordergrund eine junge Frau, dargestellt in Stephens lebendiger Strichführung, um sie herum Natur. In der Ferne ist ein Dorf oder eine Stadt zu erahnen. Die Bewegung scheint in diesem Bild aber vor allem im Inneren von Busts Bildmotiv zu entstehen, meint Isabell Schenk-Weininger: „Er versteht, dass der Mensch Wellen, Frequenzen in sich hat. Diese innere Emotion kann durch die wilden, gestischen Pinselstriche ausgedrückt werden. Diese Frau scheint hin- und hergerissen zu sein zwischen der Zivilisation und der Natur.“

Wie Menschen nach Veränderung streben

Die großen Fragen finden sich auch in der Werkreihe „Saut de l’Être“ – übersetzt etwa „Sprung des Seins“. Dargestellt sind unterschiedliche Personen, in jedem der Bilder jeweils dreimal in unterschiedlichen Posen. Sie tanzen oder rennen scheinbar unkontrolliert durch die Luft – fliegen schwerelos über dem Meer oder über idyllische, naturbelassene Landschaften. Unterschiedliche Zustände, im philosophisch-spirituellen Sinne, die zeigen, wie der Mensch sich wandelt und im Laufe der Zeit nach Veränderung strebt. Also nicht nur die zweite und dritte, auch die vierte Ebene – die Zeit – versucht der Künstler einzufangen: „Die Menschen, die sich die Bilder anschauen, können sich vielleicht in einem dieser Zustände wiederfinden, oder ihre Position in Frage stellen und mit dem, was sie sehen, interagieren.“

Referenz an Edvard Munch

Die Mischtechnik aus Spray- und Acrylfarben und Ölkreiden ist zu seiner Anfangszeit noch pulsierend bunt. In den neueren Arbeiten des Autodidakten ist die Strichführung reduzierter und die Farben gedeckter. Im Kontrast zu seinen anderen Arbeiten steht „Le Mal de l'Époque“ – Das Übel dieses Zeitalters – von 2023. Im Vordergrund ein Junge, der völlig bewegungslos dasitzt. Um ihn herum triste Vorstadt. Er starrt einsam auf sein Handy. „Damit bezieht er sich auf Edvard Munch. Der für sein Zeitalter so Sinnbilder geschaffen hat wie der Schrei. Er hat darauf geantwortet quasi mit einem Bild, das zu unserer Zeit eine Aussage trifft. Die Zurückgezogenheit. Auf sich selber zurückgeworfen sein.“

Kunst mit urbanem Charakter

Natürlich spielen auch Stephens großformatige Gemälde auf Fassaden von Deutschland bis nach Indonesien eine Rolle in der Ausstellung. Dabei bezieht er die Architektur und die Natur rund um seine XXL-Leinwände gekonnt mit ein. „'Urban Art' hat sich in ganz Europa aber auch in anderen Teilen der Welt enorm demokratisiert. In Europa war sie lange mit etwas Illegalem, der Graffiti-Kultur, verbunden. Wenn wir von Graffiti sprechen, dann ist es dieser Aspekt der Hip-Hop-Kultur, die ursprünglich aus Protest in New York entstand. Das waren Menschen, die endlich gesehen werden wollten. Und das weltweit.“ Egal ob überdimensioniert im Stadtbild oder als Bronzeplastik. Der Mensch steht im Zentrum von Alexis Stephens Arbeiten. Dennoch erhält sich seine Kunst ihren urbanen Charakter – ganz egal, ob er sie illegal an eine Hauswand sprayt – oder sie wie hier im Museum auf die Leinwand gebannt im Kleinformat hängt.
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Figuren in Bewegung

Sie tanzen über den Dächern von Paris. Alexis Stephens alias Bust hat zwei Personen an eine Glasscheibe auf dem Tour Montparnasse gemalt. Wilde, teils verwischte, teils filigrane Pinselstriche und Farbspritzer verbinden sich und es entsteht der Eindruck, die Figuren sind in Bewegung. Klare Konturen, wie man sie in der Graffiti-Kunst häufig sieht, findet man bei dem französischen Urban Art Künstler kaum. „Dadurch gerät das Ganze in Bewegung“, erklärt Galerieleiterin Isabell Schenk-Weininger. „Der Körper ist zusammengesetzt aus Pinselstrichen und wird nicht eingeengt durch eine Kontur.“

Alexis Stephens begann als Hip-Hop-Tänzer

Angefangen hat Alexis Stephens seine Karriere als Hip-Hop-Tänzer. Er tanzte international bei Wettbewerben – eine erstaunliche Doppelbegabung. Jetzt ist er Anfang 40 und konzentriert sich mehr auf die Malerei. Der Tanz und Bewegung spielen aber in seiner Kunst weiter eine zentrale Rolle. Körper versteht er als eine Art Summe von Wellen.

Bewegung grafisch umsetzen

Dazu passt auch die Videoinstallation in einem der Räume der Ausstellung in der Städtischen Galerie, die Stephens für das Olympische Museum in Lausanne angefertigt hat. Darin verbindet er Gemälde mit Videos von Breakdancern. „Meine Malerei begann damit, dass ich mir als Tänzer die Frage stellte, wie ich die Bewegung von 3D auf 2D übertragen könnte“, sagt Stephens. „Aber es geht nicht nur um darum, die körperliche Bewegung darzustellen, sondern es geht auch um die innere Bewegung, um Emotionen.“

Gestische Malweise voller Energie

In seiner gestischen Malweise will er Energie sichtbar machen. Das Werk „Better in the Wood“ – Besser im Wald – ist 2020, mitten in Pandemie-Zeiten, entstanden. Im Vordergrund eine junge Frau, dargestellt in Stephens lebendiger Strichführung, um sie herum Natur. In der Ferne ist ein Dorf oder eine Stadt zu erahnen. Die Bewegung scheint in diesem Bild aber vor allem im Inneren von Busts Bildmotiv zu entstehen, meint Isabell Schenk-Weininger: „Er versteht, dass der Mensch Wellen, Frequenzen in sich hat. Diese innere Emotion kann durch die wilden, gestischen Pinselstriche ausgedrückt werden. Diese Frau scheint hin- und hergerissen zu sein zwischen der Zivilisation und der Natur.“

Wie Menschen nach Veränderung streben

Die großen Fragen finden sich auch in der Werkreihe „Saut de l’Être“ – übersetzt etwa „Sprung des Seins“. Dargestellt sind unterschiedliche Personen, in jedem der Bilder jeweils dreimal in unterschiedlichen Posen. Sie tanzen oder rennen scheinbar unkontrolliert durch die Luft – fliegen schwerelos über dem Meer oder über idyllische, naturbelassene Landschaften. Unterschiedliche Zustände, im philosophisch-spirituellen Sinne, die zeigen, wie der Mensch sich wandelt und im Laufe der Zeit nach Veränderung strebt. Also nicht nur die zweite und dritte, auch die vierte Ebene – die Zeit – versucht der Künstler einzufangen: „Die Menschen, die sich die Bilder anschauen, können sich vielleicht in einem dieser Zustände wiederfinden, oder ihre Position in Frage stellen und mit dem, was sie sehen, interagieren.“

Referenz an Edvard Munch

Die Mischtechnik aus Spray- und Acrylfarben und Ölkreiden ist zu seiner Anfangszeit noch pulsierend bunt. In den neueren Arbeiten des Autodidakten ist die Strichführung reduzierter und die Farben gedeckter. Im Kontrast zu seinen anderen Arbeiten steht „Le Mal de l'Époque“ – Das Übel dieses Zeitalters – von 2023. Im Vordergrund ein Junge, der völlig bewegungslos dasitzt. Um ihn herum triste Vorstadt. Er starrt einsam auf sein Handy. „Damit bezieht er sich auf Edvard Munch. Der für sein Zeitalter so Sinnbilder geschaffen hat wie der Schrei. Er hat darauf geantwortet quasi mit einem Bild, das zu unserer Zeit eine Aussage trifft. Die Zurückgezogenheit. Auf sich selber zurückgeworfen sein.“

Kunst mit urbanem Charakter

Natürlich spielen auch Stephens großformatige Gemälde auf Fassaden von Deutschland bis nach Indonesien eine Rolle in der Ausstellung. Dabei bezieht er die Architektur und die Natur rund um seine XXL-Leinwände gekonnt mit ein. „'Urban Art' hat sich in ganz Europa aber auch in anderen Teilen der Welt enorm demokratisiert. In Europa war sie lange mit etwas Illegalem, der Graffiti-Kultur, verbunden. Wenn wir von Graffiti sprechen, dann ist es dieser Aspekt der Hip-Hop-Kultur, die ursprünglich aus Protest in New York entstand. Das waren Menschen, die endlich gesehen werden wollten. Und das weltweit.“ Egal ob überdimensioniert im Stadtbild oder als Bronzeplastik. Der Mensch steht im Zentrum von Alexis Stephens Arbeiten. Dennoch erhält sich seine Kunst ihren urbanen Charakter – ganz egal, ob er sie illegal an eine Hauswand sprayt – oder sie wie hier im Museum auf die Leinwand gebannt im Kleinformat hängt.
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