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Folge 133: Hollitzer trifft Hajo Schumacher
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Etwa 15 Jahre Altersunterschied, vor allem aber eine West- und Ostbiografie unterscheiden Funke-Chefreporter Hajo Schumacher und TA-Chefredakteur Jan Hollitzer. Der 60-Jährige, behütet im Westen aufgewachsen, ohne Verwandtschaft oder Kontakte in der DDR. Nach dem Umzug der Hauptstadt war unter anderem auch als Spiegel-Redakteur in Berlin und dem Osten Deutschlands unterwegs.
Der Jüngere gelangte zu Nachwendeerfahrungen als Praktikant und Redakteur bei der Thüringer Allgemeinen, als Mitglied der Chefredaktion bei der Berliner Morgenpost und als Chefredakteur bei T-Online, bevor er erneut dem Ruf nach Erfurt folgte, diesmal als Chefredakteur.
Hajo Schumacher, wird bis zur Landtagswahl durch Thüringen reisen und seine Erlebnisse, Begegnungen und Gespräche mit den Menschen hierzulande immer samstags veröffentlichen.
Ist es nicht ein bisschen spät, sich erst jetzt Thüringen zu widmen?
Ja. Aber es ist nie zu spät, um mich dem Osten anzunähern. Ich bin gelernter Wessi und komme von der westlichen Grenze der Bundesrepublik. Beim Spiegel, als junger Journalist, arbeitete ich im Sport und wir wurden damals darauf gedrillt, Geschichten aus den neuen Bundesländern anzuschleppen, die idealerweise von Doping oder Stasi handelten. Besser noch von beidem, das waren dann die richtig Guten. Aktuell ist mein Plan im August möglichst vorurteilsfrei durch Thüringen zu fahren. Denn Thüringen hat sicherlich viel mehr zu bieten als Rechtsradikalismus und die Sichtweise der Berliner Bubble.
Schön, dass Du Thüringen sagst und nicht der Osten . . .
Es sollen keine Klugscheißerstücke werden. Ich treffe beispielsweise einen Mann, einen Endvierziger, der in der DDR-Armee gedient hatte, als die Mauer gefallen ist. Das war spannend, weil er das Grundgesetz total anders liest als ich, nach dem Motto: Jeder ist seines Glückes Schmied, so Hajo Schumacher.
Dabei erinnert er sich auch an ein früheres Treffen mit Jan Hollitzer. Du hast mir auf dem Handy eine Grafik gezeigt. In Thüringen leben 135 Millionäre. Deutschlandweit gibt es dagegen 2,8 Millionen. Finde den Fehler. Das sind so Sachen, die gehen in der Debatte zwischen Ost und West unter.
Es ist ein Experiment, dass wir Dich nach Thüringen holen . . .
Was ist dabei Deine größte Angst, fragt Schumacher zurück.
Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass da jemand kommt, der uns das Leben erklärt.
Auf gar keinen Fall. Hajo Schumacher weiß um diese „Berliner Draufgucker“, denen oft das Wissen über die ostdeutschen Regionen fehlt.
Auch deshalb erzählt er von einem Sven, der ihn eingeladen hat. Komm vorbei, wenn Du zufällig in meiner Stadt bist. Wir machen Bier auf, ich schmeiß ‘ne Wurst auf den Grill und dann erkläre ich Dir meine Sicht der Dinge. Das finde ich großartig, freut sich Hajo Schumacher auf die Begegnung mit dem Unbekannten.
Das macht mir Mut, dass ich die vier Wochen wohlgenährt und gut informiert überstehe.
Dein Arbeitstitel lautet ja auch Wurst und Wessi?
Ja. Es freut mich sehr, dass wir das gemeinsam machen.
Wenn Du hier warst, Dich mit dem Land und den Leuten beschäftigt hast, gebe ich Dir Brief und Siegel, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Und dann grillen wir.
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Etwa 15 Jahre Altersunterschied, vor allem aber eine West- und Ostbiografie unterscheiden Funke-Chefreporter Hajo Schumacher und TA-Chefredakteur Jan Hollitzer. Der 60-Jährige, behütet im Westen aufgewachsen, ohne Verwandtschaft oder Kontakte in der DDR. Nach dem Umzug der Hauptstadt war unter anderem auch als Spiegel-Redakteur in Berlin und dem Osten Deutschlands unterwegs.
Der Jüngere gelangte zu Nachwendeerfahrungen als Praktikant und Redakteur bei der Thüringer Allgemeinen, als Mitglied der Chefredaktion bei der Berliner Morgenpost und als Chefredakteur bei T-Online, bevor er erneut dem Ruf nach Erfurt folgte, diesmal als Chefredakteur.
Hajo Schumacher, wird bis zur Landtagswahl durch Thüringen reisen und seine Erlebnisse, Begegnungen und Gespräche mit den Menschen hierzulande immer samstags veröffentlichen.
Ist es nicht ein bisschen spät, sich erst jetzt Thüringen zu widmen?
Ja. Aber es ist nie zu spät, um mich dem Osten anzunähern. Ich bin gelernter Wessi und komme von der westlichen Grenze der Bundesrepublik. Beim Spiegel, als junger Journalist, arbeitete ich im Sport und wir wurden damals darauf gedrillt, Geschichten aus den neuen Bundesländern anzuschleppen, die idealerweise von Doping oder Stasi handelten. Besser noch von beidem, das waren dann die richtig Guten. Aktuell ist mein Plan im August möglichst vorurteilsfrei durch Thüringen zu fahren. Denn Thüringen hat sicherlich viel mehr zu bieten als Rechtsradikalismus und die Sichtweise der Berliner Bubble.
Schön, dass Du Thüringen sagst und nicht der Osten . . .
Es sollen keine Klugscheißerstücke werden. Ich treffe beispielsweise einen Mann, einen Endvierziger, der in der DDR-Armee gedient hatte, als die Mauer gefallen ist. Das war spannend, weil er das Grundgesetz total anders liest als ich, nach dem Motto: Jeder ist seines Glückes Schmied, so Hajo Schumacher.
Dabei erinnert er sich auch an ein früheres Treffen mit Jan Hollitzer. Du hast mir auf dem Handy eine Grafik gezeigt. In Thüringen leben 135 Millionäre. Deutschlandweit gibt es dagegen 2,8 Millionen. Finde den Fehler. Das sind so Sachen, die gehen in der Debatte zwischen Ost und West unter.
Es ist ein Experiment, dass wir Dich nach Thüringen holen . . .
Was ist dabei Deine größte Angst, fragt Schumacher zurück.
Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass da jemand kommt, der uns das Leben erklärt.
Auf gar keinen Fall. Hajo Schumacher weiß um diese „Berliner Draufgucker“, denen oft das Wissen über die ostdeutschen Regionen fehlt.
Auch deshalb erzählt er von einem Sven, der ihn eingeladen hat. Komm vorbei, wenn Du zufällig in meiner Stadt bist. Wir machen Bier auf, ich schmeiß ‘ne Wurst auf den Grill und dann erkläre ich Dir meine Sicht der Dinge. Das finde ich großartig, freut sich Hajo Schumacher auf die Begegnung mit dem Unbekannten.
Das macht mir Mut, dass ich die vier Wochen wohlgenährt und gut informiert überstehe.
Dein Arbeitstitel lautet ja auch Wurst und Wessi?
Ja. Es freut mich sehr, dass wir das gemeinsam machen.
Wenn Du hier warst, Dich mit dem Land und den Leuten beschäftigt hast, gebe ich Dir Brief und Siegel, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Und dann grillen wir.
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