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30 Minuten mit: Eugen Wiens von der Progresso Group Paderborn
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Eugen Wiens – Stellvertretender Geschäftsführer und Project Manager bei der Progresso Group in Paderborn
Bei Rollenspielabenden sprach mein heutiger Interviewpartner Eugen Wiens mit zwei Freunden immer wieder über Geschäftsideen. Nach und nach wurden die Ideen konkreter. Im Jahr 2011 gründeten die drei Freunde schließlich die Progresso Group im Technologiepark Paderborn. Eugen war der erste, der seinen festen Job kündigte. Und das, obwohl es für die neue Firma – trotz des mittlerweile erfolgten Feinschliffs der ersten Ideen – weder einen Businessplan noch ein konkretes Konzept gab. „Die ersten fünf Jahre wurden wir von der Strömung am Markt getrieben. Wir gingen da hin, wo es Projekte gab“, erinnert sich der 38-jährige. Erst mit der Zeit kristallisierte sich ein roter Faden heraus. „Das ist so eine Art Selbstfindungsding“, meint Eugen, der sich sehr für das Thema Persönlichkeitsentwicklung interessiert. Das, was Eugen Wiens über die ersten Jahre der Progresso Group berichtet, erinnert mich sehr an die Jobsuche im verdeckten Arbeitsmarkt. Da gibt es auch viel Unsicherheit, ständige Selbstreflexion, Persönlichkeitsentwicklung und einen roten Faden, der sich so nach und nach herauskristallisiert. Deswegen bin ich sehr froh, dass wir die meisten meiner Fragen zu den Vorstellungsgesprächen bei Progresso, auf einen zweiten Teil verschoben haben.
Lieber den Spatz in der Hand?
Wenn Du dem roten Faden eine Chance gibst, sich herauszukristallisieren, dann ist das Hin und Her zwischen „sich vom Markt treiben lassen“ und „geradewegs auf ein Ziel zusteuern“, Dein ständiger Begleiter. Das betrifft Unternehmer in besonderem Maße, weil es im Grunde bei fast jedem Auftrag ansteht. Angestellte betrifft es aber auch. Nämlich immer dann, wenn Du entscheiden musst: Nehme ich dieses Angebot, was da gerade (wie von selbst) kommt an? Und zwar auch dann, wenn es eigentlich (nicht so sehr) in die gewünschte Richtung geht? Oder kann ich zu einem späteren Zeitpunkt etwas Besseres erreichen? Und das blöde ist: Wenn Du das eine annimmst, dann kannst Du Dich um das andere nicht mehr kümmern. Oder anders gesagt: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach?!
Für Eugen ist es super wichtig, immer wieder selbst zu reflektieren und sich zu fragen:
- Bin ich noch richtig unterwegs?
- Will ich dieses Projekt?
- Will ich diesen Job?
- Bringt es mich dahin, wo ich hin will? Oder ist das etwas, was mich komplett davon abbringt?
Am Ende die Entscheidung zu treffen, finde ich manchmal super schwer. Das ist dann echt wie Engelchen gegen Teufelchen. 😉
Angst, sich festzulegen
Laut Eugen Wiens ist das Problem oft, dass man sich nicht festlegen möchte: „Dann wird man darauf festgenagelt. Du hast doch gesagt, dass du X machen möchtest. Warum machst du denn jetzt Y?“ Für den 38-jährigen Paderborner geht es dabei auch um Selbstfindung: „Man hat Angst vor sich selbst. Angst, sein eigenes Ziel nicht zu erreichen. Dann lege ich mich lieber nicht konkret fest. Das andere ist bestimmt auch gut.“ Ich kann mir alles schön reden. 😉
Wenn es Dir oft so geht, bleibt locker! Rechts uns links des Weges gucken, hat auch seine Vorteile: Du sammelst Erfahrungen und lernst sehr viel. Würdest Du ablenkungsfrei nur geradeaus auf Dein Ziel zumarschieren, dann hättest Du am Ende laut Eugen Wiens Spezialwissen: „Die Kunst ist wohl, den Mittelweg zu finden.“ Denn manchmal liegen am Wegesrand Chancen, für die sich ein Abstecher lohnt.
Blöderweise ist es, wie ich persönlich finde, irre schwer, sich nicht zu verzetteln. Um das zu verhindern, brauchst Du nicht nur gute, sondern vor allen Dingen auch ehrliche Freunde! 😉
Eugen Wiens: Gemeinsame Werte sind die Basis
Ehrlichkeit gehört neben innovativ sein, mutig sein, einem vernünftigem Umgang miteinander, Zuverlässigkeit und dem Erfüllen von Kundenbedürfnissen, zu den Werten, die die Progresso Group in Paderborn hat. Die bilden laut dem stellvertretenden Geschäftsführer die Basis: „Ohne Grundwerte ist die Zusammenarbeit auf wackeligem Boden. Das kann nicht funktionieren.“
Die Frage nach den Interessen ist schon schwieriger zu beantworten. Bei der Progresso Group möchte man Leute haben, die Bock auf das haben, was sie tun. Die (zumindest phasenweise) Leidenschaftlich unterwegs sind. Deswegen wird bei Einstellungsgesprächen danach gefragt, ob der Kandidat schon Flow-Erlebnisse bei der Arbeit hatte. Gab es die schon mal? Und wenn nicht bei der Arbeit, dann vielleicht unter anderen Rahmenbedingungen? Ist der Kandidat schon mal komplett in einer Tätigkeit aufgegangen? Hat er bei der Arbeit schon mal die Zeit vergessen?
Ziel der Fragen ist es, herauszufinden, ob der potentielle Mitarbeiter intrinsisch motiviert ist. „Diese Motivation kann nicht das Geld sein, sondern ein Interesse an der Technik. Oder die Motivation, da draußen was zu verändern, ein gemeinsames Ziel zu erreichen“, findet Eugen Wiens. Das wichtigste Interesse muss jedoch das Lernen an sich sein. Die Lust auf Veränderung und ständige Weiterentwicklung.
Der Qual ein Ende setzen
Die Motivation, da draußen was zu verändern, hatten Eugen und seine Freunde auch bei der Firmengründung: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unprofessionelle Digitalisierung die Leute quält.“ Durch schlechte Software, schlechte Prozesse und nicht durchdachte Systeme. Deswegen ist die Vision der Progresso Group: Die Lebensqualität und das Arbeitsklima in Unternehmen durch das Setzen von neuen Standards in der Digitalisierung verbessern. In dem Dreieck Mensch – Organisation – Technik, arbeiten die Berater aus Paderborn mit Prozessanalysen, Managementberatung, Unterstützung bei der Auswahl und Einführung von ERP-Software (wie zum Beispiel SAP) und Softwareentwicklung. Ziel ist es, eine Brücke vom Prozess zur Software zu bauen.
Der rote Faden? Verdammt schwere Frage!
Und wieso, ist Eugen Wiens ausgerechnet in dieser Branche gelandet? Diese Frage hat sich der stellvertretende Geschäftsführer auch schon gestellt, nur etwas anders formuliert: Wo ist eigentlich mein roter Faden? Wir müssen herzlich lachen, als wir feststellen, dass die Frage danach trotz der vielen persönlichen Weiterentwicklung verdammt schwer zu beantworten ist. „Im Moment glaube ich, dass es die Fähigkeit ist, mit Menschen zu kommunizieren. Und auch, mich für Sachen zu begeistern, sie zu lernen und umzusetzen. Motiviert zu sein. Lust drauf zu haben“, ist Eugens spontane Antwort. Ich finde: Da geht noch was! 😉 *lacht*
Wenn es Dir, lieber Hörer, auch so geht wie Eugen Wiens und mir, dann vergiss nicht: Immer heiter weiter! Das wird schon! Ganz sicher! 🙂
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Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail. Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.
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Eugen Wiens – Stellvertretender Geschäftsführer und Project Manager bei der Progresso Group in Paderborn
Bei Rollenspielabenden sprach mein heutiger Interviewpartner Eugen Wiens mit zwei Freunden immer wieder über Geschäftsideen. Nach und nach wurden die Ideen konkreter. Im Jahr 2011 gründeten die drei Freunde schließlich die Progresso Group im Technologiepark Paderborn. Eugen war der erste, der seinen festen Job kündigte. Und das, obwohl es für die neue Firma – trotz des mittlerweile erfolgten Feinschliffs der ersten Ideen – weder einen Businessplan noch ein konkretes Konzept gab. „Die ersten fünf Jahre wurden wir von der Strömung am Markt getrieben. Wir gingen da hin, wo es Projekte gab“, erinnert sich der 38-jährige. Erst mit der Zeit kristallisierte sich ein roter Faden heraus. „Das ist so eine Art Selbstfindungsding“, meint Eugen, der sich sehr für das Thema Persönlichkeitsentwicklung interessiert. Das, was Eugen Wiens über die ersten Jahre der Progresso Group berichtet, erinnert mich sehr an die Jobsuche im verdeckten Arbeitsmarkt. Da gibt es auch viel Unsicherheit, ständige Selbstreflexion, Persönlichkeitsentwicklung und einen roten Faden, der sich so nach und nach herauskristallisiert. Deswegen bin ich sehr froh, dass wir die meisten meiner Fragen zu den Vorstellungsgesprächen bei Progresso, auf einen zweiten Teil verschoben haben.
Lieber den Spatz in der Hand?
Wenn Du dem roten Faden eine Chance gibst, sich herauszukristallisieren, dann ist das Hin und Her zwischen „sich vom Markt treiben lassen“ und „geradewegs auf ein Ziel zusteuern“, Dein ständiger Begleiter. Das betrifft Unternehmer in besonderem Maße, weil es im Grunde bei fast jedem Auftrag ansteht. Angestellte betrifft es aber auch. Nämlich immer dann, wenn Du entscheiden musst: Nehme ich dieses Angebot, was da gerade (wie von selbst) kommt an? Und zwar auch dann, wenn es eigentlich (nicht so sehr) in die gewünschte Richtung geht? Oder kann ich zu einem späteren Zeitpunkt etwas Besseres erreichen? Und das blöde ist: Wenn Du das eine annimmst, dann kannst Du Dich um das andere nicht mehr kümmern. Oder anders gesagt: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach?!
Für Eugen ist es super wichtig, immer wieder selbst zu reflektieren und sich zu fragen:
- Bin ich noch richtig unterwegs?
- Will ich dieses Projekt?
- Will ich diesen Job?
- Bringt es mich dahin, wo ich hin will? Oder ist das etwas, was mich komplett davon abbringt?
Am Ende die Entscheidung zu treffen, finde ich manchmal super schwer. Das ist dann echt wie Engelchen gegen Teufelchen. 😉
Angst, sich festzulegen
Laut Eugen Wiens ist das Problem oft, dass man sich nicht festlegen möchte: „Dann wird man darauf festgenagelt. Du hast doch gesagt, dass du X machen möchtest. Warum machst du denn jetzt Y?“ Für den 38-jährigen Paderborner geht es dabei auch um Selbstfindung: „Man hat Angst vor sich selbst. Angst, sein eigenes Ziel nicht zu erreichen. Dann lege ich mich lieber nicht konkret fest. Das andere ist bestimmt auch gut.“ Ich kann mir alles schön reden. 😉
Wenn es Dir oft so geht, bleibt locker! Rechts uns links des Weges gucken, hat auch seine Vorteile: Du sammelst Erfahrungen und lernst sehr viel. Würdest Du ablenkungsfrei nur geradeaus auf Dein Ziel zumarschieren, dann hättest Du am Ende laut Eugen Wiens Spezialwissen: „Die Kunst ist wohl, den Mittelweg zu finden.“ Denn manchmal liegen am Wegesrand Chancen, für die sich ein Abstecher lohnt.
Blöderweise ist es, wie ich persönlich finde, irre schwer, sich nicht zu verzetteln. Um das zu verhindern, brauchst Du nicht nur gute, sondern vor allen Dingen auch ehrliche Freunde! 😉
Eugen Wiens: Gemeinsame Werte sind die Basis
Ehrlichkeit gehört neben innovativ sein, mutig sein, einem vernünftigem Umgang miteinander, Zuverlässigkeit und dem Erfüllen von Kundenbedürfnissen, zu den Werten, die die Progresso Group in Paderborn hat. Die bilden laut dem stellvertretenden Geschäftsführer die Basis: „Ohne Grundwerte ist die Zusammenarbeit auf wackeligem Boden. Das kann nicht funktionieren.“
Die Frage nach den Interessen ist schon schwieriger zu beantworten. Bei der Progresso Group möchte man Leute haben, die Bock auf das haben, was sie tun. Die (zumindest phasenweise) Leidenschaftlich unterwegs sind. Deswegen wird bei Einstellungsgesprächen danach gefragt, ob der Kandidat schon Flow-Erlebnisse bei der Arbeit hatte. Gab es die schon mal? Und wenn nicht bei der Arbeit, dann vielleicht unter anderen Rahmenbedingungen? Ist der Kandidat schon mal komplett in einer Tätigkeit aufgegangen? Hat er bei der Arbeit schon mal die Zeit vergessen?
Ziel der Fragen ist es, herauszufinden, ob der potentielle Mitarbeiter intrinsisch motiviert ist. „Diese Motivation kann nicht das Geld sein, sondern ein Interesse an der Technik. Oder die Motivation, da draußen was zu verändern, ein gemeinsames Ziel zu erreichen“, findet Eugen Wiens. Das wichtigste Interesse muss jedoch das Lernen an sich sein. Die Lust auf Veränderung und ständige Weiterentwicklung.
Der Qual ein Ende setzen
Die Motivation, da draußen was zu verändern, hatten Eugen und seine Freunde auch bei der Firmengründung: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unprofessionelle Digitalisierung die Leute quält.“ Durch schlechte Software, schlechte Prozesse und nicht durchdachte Systeme. Deswegen ist die Vision der Progresso Group: Die Lebensqualität und das Arbeitsklima in Unternehmen durch das Setzen von neuen Standards in der Digitalisierung verbessern. In dem Dreieck Mensch – Organisation – Technik, arbeiten die Berater aus Paderborn mit Prozessanalysen, Managementberatung, Unterstützung bei der Auswahl und Einführung von ERP-Software (wie zum Beispiel SAP) und Softwareentwicklung. Ziel ist es, eine Brücke vom Prozess zur Software zu bauen.
Der rote Faden? Verdammt schwere Frage!
Und wieso, ist Eugen Wiens ausgerechnet in dieser Branche gelandet? Diese Frage hat sich der stellvertretende Geschäftsführer auch schon gestellt, nur etwas anders formuliert: Wo ist eigentlich mein roter Faden? Wir müssen herzlich lachen, als wir feststellen, dass die Frage danach trotz der vielen persönlichen Weiterentwicklung verdammt schwer zu beantworten ist. „Im Moment glaube ich, dass es die Fähigkeit ist, mit Menschen zu kommunizieren. Und auch, mich für Sachen zu begeistern, sie zu lernen und umzusetzen. Motiviert zu sein. Lust drauf zu haben“, ist Eugens spontane Antwort. Ich finde: Da geht noch was! 😉 *lacht*
Wenn es Dir, lieber Hörer, auch so geht wie Eugen Wiens und mir, dann vergiss nicht: Immer heiter weiter! Das wird schon! Ganz sicher! 🙂
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